Reviereinrichtung,Tipps & Tricks

Jagdeinrichtungen Nageln oder Schrauben?

Einen Drückjagdsitz zusammengeschraubt und im nächsten Jahr wackelt das Ding zum Gotterbarmen beim Besteigen? Warum passiert das trotz nachziehen der teuren Schrauben jedes Jahr wieder? Sollte man beim Bau von Reviereinrichtungen ganz auf Schrauben verzichten und besser alle Verbindungen ausreichend dimensioniert nageln?

Es hat, neben den Kosten, der Geschwindigkeit und dem fehlenden Akkuschrauber schon seinen Grund warum zB. unsere Altvorderen bestimmte Holzverbindungsarten je nach Anforderung anderen vorzogen.

Hier wird das sehr schön erklärt*: “Gehen wir davon aus, dass halbtrockenes rissfreies Holz (vollkommenes Austrocknen dauert einen Sommer, dann erst hat es Längsrisse) verarbeitet wird, zum Beispiel Kantholz 10 x 10 cm oder Rundholz 8 cm Durchmesser (Untergestelle aus Rundholz, gefräst, oder besser roh, sind statisch belastbarer und dauerhafter, – insbesondere wenn zuverlässig imprägniert – und sie sind wesentlich leichter). Werden die Hölzer (Rundholz oder Kanzholz) mit einer durchgehenden Schraube verbunden (10 mm Schraube verlangt 11 mm Loch) so ist die Verbindung fest, vor allem wenn große Beilagscheiben unter die Muttern gelegt sind. Das Bauwerk geht durch den Winter (feuchte Jahreszeit). Die Hölzer nehmen Wasser auf (nicht imprägniertes Holz besonders viel) und wollen sich ausdehnen, aber die Schrauben lassen es nicht zu. Die Folge: das Holz staucht sich (die Zellen werden zusammen gedrückt). Es kommt der Sommer, das Holz trocknet aus und schwindet (das gestauchte Holz schwindet nochmals und wird kleiner). Die Folge: die Schrauben wackeln im Bohrkanal, man kann die Muttern per Hand herunter drehen, die Schrauben fungieren nur noch als lockerer Bolzen. Es kann zu Aufspreißelungen kommen, insbesondere wenn sich die Schrauben zu weit am Ende der Hölzer befinden, denn Kiefer, Lärche, Douglasie – weniger die Fichte – haben häufig ungeraden Faserverlauf und drehen sich beim Trocknen zu einem “Propeller”….”

Und wie es weiter oben schon steht: Schrauben sind i.d.R. gehärtet – d.h. Sie reissen bei plötzlicher Überlastung oder langfristiger Materialermüdung schlagartig ab. Das gilt auch für richtig dimensionierte, qualitativ hochwertige Schrauben. Aus diesem Grund würde ich persönlich zB. Leitersprossen niemals schrauben, sondern immer kerben und ausreichend dimensioniert (120ér) kreuzweise nageln.

*http://www.reindl-kanzel.de/nageln-oder-schrauben.php

Ich persönlich werde es weiter so halten wie bisher: Beschläge (Scharniere, Riegel, Schlösser) und Verbindungs -Winkel & -Lochbleche werden bei mir geschraubt, alles andere genagelt.

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