Ich werde immer wieder danach nach gefragt wie man Wild effektiv daran hindert die Terminaltriebe gesetzter Jungpflanzen zu verbeissen.
Dazu muß man wissen, dass das Äsen der Knospen von Jungbäumen nur am Rande etwas mit der Ernährung zu tun hat. Ist wohl eher ein besonderes Leckerli fürs Wild. Ein Revierförster sagte immer “Eiskonfekt” des Rehwilds dazu. Dies würde auch erklären, warum trotz ausreichender und artgerechter Winterfüterung der Verbiss nicht signifikant sinkt.
Grundsätzlich stehen für den Schutz der Jungpflanzen drei Möglichkeiten zur Verfügung: Chemie, verstänkern und mechanischen Verbissschutz.
Chemie
Hier wird eine flüssige Chemikalie per Spritze oder Rolle auf den Terminaltrieb aufgebracht. Bei uns wurde auf einer Aufforstungsfllache mit Erfolg Certosan verwendet.
Verstänkern
Verstänkert wird mit dem gleichen Mittel (Hukinol) mit dem auch Maisschläge vor Sauen geschützt werden – entweder mit Aluschildchen/ auf einen PU-Schaumpfropfen oder die Nummer mit dem Netzen mit Menschenhaar.
Mechanischer Schutz
Verbissschutzkappen, Alufolie-Streifen, Solokappen, TS Manschetten, Werg & Schafswolle.
Der Zeitaufwand liegt bei acht bis 15 Stunden/ha, dazu kommen noch die Streich- bzw. Spritzmittelkosten von 40 bis 70 Euro, so das Gesamtkosten von 200 bis 380 Euro/ha anfallen können.
Siehe: http://bfw.ac.at/db/bfwcms.web?dok=5488
Fazit: Am schnellsten und recht zuverlässig ist der chemische Schutz des Terminaltriebs. Wer auf Nummer sicher gehen will verwendet zusätzlich noch Werg/Wolle. Alustreifen fliegen schon nach einem Jahr überall in der Aufforstungsfläche rum – und das für die nächsten 740.000 Jahre.
Verstänkern hält meiner Erfahrung nach nicht lange an und führt nur kurzfristig dazu, dass das Wild die Ecke meidet. Hundertprozentigen Schutz bietet nur ein Zäunen der zu verjüngenden Fläche. Was aber zu recht hohen Erstellungs- und Pflegekosten führt…
Ist halt immer eine Kosten – Nutzen-/Aufwand- Abwägung auch fürs Wild *zwinker*…