Viele Baumwoll – Mischgewebe wie z.B. G-1000 von FjällRäven müssen regelmäßig gewachst werden um wasserdicht zu bleiben. Dies ist eigentlich ganz einfach: man stellt ein Bügeleisen auf die zugelassene Temperatur und erwärmt die zu wachsende Stelle damit. Dann streicht man mit dem Wachsblock solange darüber bis heller Abrieb zu sehen ist. Danach bügelt man diese Schicht ein. Dadurch kann man steuern wie wasserdicht und atmungsaktiv das Bekleidungsstück wird. Je öfter man die Prozedur wiederholt, desto steifer, wasserdichter und desto weniger atmungsaktiv wird es. Angenehmer Nebeneffekt: durch das Wachsen wird das Gewebe auch dornenfester…

Durch das Wachsen wird das Gewebe in der Regel einen Tick dunkler. Im Sommer kann man das Gewebe einfach durch waschen vom Wachs befreien und so wieder atmungsaktiver machen.

Achtung! Moderne Membran- (GoreTex, Hyvent) und reine Baumwollbekleidung nicht wachsen, da bei dem einen die Membranen verstopfen und reine Baumwolle durch wachsen nicht wasserdicht zu bekommen ist. G-1000® Silent Eco sollte man übrigens auch nicht wachsen, da hier meist auch Hydratik darunter liegt und das Wachsen die leise Oberfläche beseitigt. Barbour – Jacken sollte man auch nicht auf diese Weise bearbeiten, da bei der englischen Bekleidungsfirma kein Wachs sondern eher eine spezielle Art Öl/Teer zum Einsatz kommt das mit einem Föhn und einem weichen Tuch aufgetragen wird.

Grönlandwachs selbst herstellen

Wer, so wie ich, gerne weiß wie die Dinge funktioniert, dem verrate ich hier wie man mit einfachsten Mitteln das bekannte Grönlandwachs selbst herstellen kann.

Dazu benötigt man neutral weißes Paraffin in Pastillenform und reines ungefärbtes Bienenwachs, dass man im Verhältnis 9 zu 1 mischt, erwärmt und dann in saubere Kunststoffverpackungen (Margarine, Feinkostsalate etc.) füllt und erkallten läßt.

Die Zutaten kosten bei den üblichen Verdächtigen (amazon / ebay) für ca. 1 kg Grönlandwachs ca. 5 – 6 Euro. Das genügt für ca. 10 Wachsriegel…