DIY Hasenklage
DIY / MYOG,Lockjagd

Hasenklage selbst gemacht…

In einer Zeit, lange bevor es Jagdausstatter und Onlineshops gab waren die Menschen es gewohnt, sich mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln selbst zu helfen und dieses Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben. Die folgende Bauanleitung wurde mir von meinem Großvater gezeigt – damals noch mit einem Stück Geschenkband als Membrane.

Es ist halt wie in den meisten Bereichen des Lebens – mache ich ich mir über Nachhaltigkeit, Müll und Wertigkeit Gedanken, lagere ich alle Aspekte meines Lebensan andere aus oder übernehme ich Verantwortung und weiß wie und warum Dinge funktionieren? In diesem Fall kommt das gute Stück nicht aus einer fernöstlichen Spritzgussmaschine und hat am Ende seiner Verwendbarkeit sogar Heizwert und der Ersatz ist nach spätestens einer halben Stunde gebaut.

Weitere Vorteile dieses Fuchslockers sind seine hohe Reichweite und die Tatsache, dass man Ihn in der Regel mit Bordmitteln, die in jedem Haushalt vorhanden sein dürften, herstellen kann. Hier nun der erste Teil in einer lockeren Reihe von Artikeln, der sich mit dem Bau von Lockinstrumenten für die verschiedensten Wildarten beschäftigt:

Material- und Werkzeugliste

  • 1 Haselnussstecken (ca. 2cm Durchmesser 12cm lang)
  • Klebe- / Isolierband
  • 1 alter Kunststoffschnellhefter
  • Säge
  • Messer
  • Schleifpapier K100
  • Schnur (optional)

Bauanleitung

  1. Von einem möglichst gut abgelagerten, trockenen, astfreien und geraden Stück Hartholz schneiden wir ein ca. 12cm langes Stück ab.
  2. Nun schleifen wir die Enden gerade und brechen die Kanten. „Kanten brechen“ bedeutet in der Schreinersprache: man rundet die sehr scharfe Kante mit Schleifpapier ab.
  3. Danach spaltet man das abgeschnittene Stück Längs in der Mitte (der Kern, der kleine Punkt in der Mitte, ist ein guter indikator für die Mitte) und schleift die Schnittflächen gerade und bricht die Kanten.
  4. Jetzt wickelt man 3 Windungen Isolierband um alle 4 Enden.
  5. Anschießend schneidet man aus einem Kunststoff- Schnellhefter ein Stück in der Größe dieser Schnittfläche plus ca. 6cm in der Länge und legt die Membrane an einer Stirnseite bündig zwischen die beiden Halbrunde und wickelt sn dieser bündigen Stirnseite 3 Windungen Klebeband straff darum.
  6. Am anderen, überstehenden Ende wird die Membrane gespannt und mit der anderen Hand straff mit Klebeband umwickelt. Mit einem scharfen Messer kappen wir nun die überstehende Membrane. Wer möchte kann mit weiteren Wicklung Klebeband oder einer kleinen Ringschraube ein Stück Schnur am Locker befestigen damit man sich den Locker um den Hals hängen kann.

Benutzung
Ein Tipp zur Benutzung: je nachdem an welcher Stelle man hineinbläst und in welchen Winkel ergibt sich ein anderes Klangbild. Den Locker kann man auch freihändig verwenden indem man das Teil quer in den Mund nimmt und ganz leicht mit den Zähnen fixiert. So hat man die Hände frei für die Büchse.

Ruhig sein Glück öfter, an verschieden Standorten, zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten probieren. Erfolgsversprechend ist ein gut getarnter Stand an der Feld- Waldkante zwischen 19:30 Uhr und 23:00 Uhr. Der August bis Oktober ist hier vielversprechend auf Jungfuchs, später seht vereinzelt Marder und seltener Altfuchs zu.
Im Winter ist der Morgen- oder Nachtansitz bei geschlossener Schneedecke und Vollmond aussichtsreich. Während der Ranzzeit ist der Ranzbeller vielversprechender. Die Kombination Luderplatz und Locker kann auch recht zielführend sein. Und nicht verzweifeln – manchmal ist die fehlende Wirkung eines Lockers auch ein gutes Zeichen fürs Niederwild – denn dort wo es keine Füchse gibt können auch keine Füchse auf Lockrufe reagieren…

Wenn der Locker zu ausgeleiert ist und nur noch widerwillig funktioniert kann man Ihn durch Austausch der Membrane meist ganz leicht wieder reanimieren.

Und wie klingt das Ganze nun? Hier eine kurze Hörprobe .

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