Was sollte man wissen und welche Geräte sind zu empfehlen?
Die eindeutige Antwort darauf lautet: Es kommt darauf an! Auf das Anwendungsgebiet, die Passform, die Tragedauer und die Ansprüche an technische Gadgets (Funk, Radio, Bluetooth etc.) und ist letztendlich eine Frage des Preis-Leistungsverhältnisses.
Es lassen sich grundsätzlich vier Bauweisen unterscheiden:
- Ohrstöpsel
- Ohrstöpsel mit Filter
- Kapselgehörschutz
- aktiver (elektronischer) Gehörschutz
Etwas detaillierter:
Ohrstöpsel
Der Ohrstöpsel besteht meist aus Schaumstoff und wird zusammengepresst in den Gehörgang eingeführt. Dort dehnt er sich dann wieder aus und verschließt so den Gehörgang.
- Pro: Gut geeignet für Anwendungen, bei denen über längere Zeit Gehörschutz getragen werden muss; leicht und preiswert; gut geeignet für das gleichzeitige Tragen von Brille und Gehörschutz.
- Contra: Einwegprodukt, keine Wahrnehmung der Außenwelt, keine Kommunikation möglich; Gleichgewichtssinn kann beeinträchtigt werden; das mögliche Einschieben von Schmutz in den Gehörgang.
Ohrstöpsel mit Filter
Diese mehrfach zu verwendenden Ohrenstöpsel sind mit speziellen akustischen Filtern ausgestattet, welche eine Kommunikation ermöglichen, den Schussknall aber zuverlässig auf ein ungefährliches Maß mindern.
- Pro: Keine Beeinträchtigung des Gleichgewichtsempfindens; Belüftung des Gehörganges,; Kommunikation möglich, leicht & preiswert.
- Contra: Ungeeignet bei Gelegenheiten, wo der Gehörschutz häufig an- und ausgezogen werden muss; da zeitaufwendiger als beim Kapselgehörschutz.
Kapselgehörschutz
Diese Variante, auch “Mickey Maus” genannt, kennt jeder. Hier umschließt eine Kapsel mit einer Dichtungslippe das Ohr und schütz Ohrmuschel und Hörknochen vor Lärm.
- Pro: Gut geeignet bei häufigem Auf- und Absetzen.
- Contra: Bei langem Tragen hohe Temperaturen und Feuchtigkeit innerhalb der Kapsel; das Orten von Schallquellen ist unmöglich.
Aktiver (elektronischer) Gehörschutz
Kapselgehörschutz mit pegelabhängiger Schalldämmung eignen sich sehr gut für Einsatzorte an denen Kommunikation erforderlich ist und gelegentlich sehr hohe Schallpegel auftreten.
- Pro: Schön warm im Winter; Kommunikation möglich; Orten von Schallquellen möglich; anwechselndes Wild wird gehört; kann als Geräuschverstärker benutzt werden.
- Contra: Bei langem Tragen entstehen hohe Temperaturen und Feuchtigkeit innerhalb der Kapsel; bei starken Wind und Regen nervende Nebengeräusche;
Und welcher ist nun “der” beste aktive Gehörschutz?
Mein Fazit:
Am besten die für einen in Frage kommenden Produkte beim Händler anprobieren und dann nicht wegen 30,- € hin oder her knausern. Die Teile begleiten einen ja mindestens die nächsten zehn Jahre teilweise täglich. Deshalb würde ich in Hinblick auf Ersatzteile und Hygienesets einen großen, weitverbreiteten Anbieter (Peltor, Sordin..) vorziehen.
Ich persönlich verwende einen elektronischen Gehörschutz für Ansitz und Schießstand und habe als Notnagel ein Päckchen eingeschweißte Ohrenstöpsel am Mann.
Wenn mein Peltor SportTac (ca. 150,- €) das Zeitliche segnet, werde ich mir mal den MSA Sordin Supreme Pro (ca. 190,- €) näher ansehen. Eventuell sogar das Model mit Bluetooth. Ach ja und noch ein Aspekt für die Traditionalisten unter Euch über den zunehmenden Gebrauch des aktiven Kapselgehörschutzes kommt es auch fast zwangsläufig zu einer “Ver-Capisierung” der Jägerschaft. Denn Hut mit Krempe und Kapselgehörschutz geht gar nicht!
Hier noch ein Link zu einem Webshop, der sich mit reichhaltiger Auswahl und guter Beratung auf das Thema Gehörschutz spezialisiert hat: http://www.gehoerschutz-versand.de