Wer beim reifen Winterbalg vom Fuchs “auf Nummer Sicher” gehen will, sollte Meister Reineke von Mitte November bis Mitte Januar bejagen. Dann ist der Balg mit Sicherheit 1A – weißledrig, mit voll entwickelter Granne (Deckhaar) und dichter, geschlossener Unterwolle. Neben dem Ansitz am Luderplatz, der Lockjagd in der Ranzzeit, verspricht die Fallenjagd effektive Beute. Hier haben sich Betonrohrsysteme und Kofferfallen bewährt. Der Vorteil von Kofferfallen ist, dass sie einfach, zu niedrigen Materialkosten und mit Bordmitteln, selbst herzustellen sind und im Revier nicht so auffallen wie die eher, monumental ausfallenden Betonrohrfallensysteme. Darüber hinaus sind sie einfacher umzuziehen.
Materialliste
- 4 Rahmenhölzer á 120 X 14,5 X 3 cm
- 4 Rahmenhölzer á 80 X 14,5 X 3cm
- 1 Querstrebe á 80 X 7 X 2,4 cm
- 1 Querstrebe á 100 X 7 X 2,4 cm
- 2 Eckhölzer á 19 X 3,3 X 3,3 cm
- 2 Verschlusshölzer á 100 X 7 X 2,4 cm
- 1 Zuhalter á 80 X 4,5 X 2,4 cm
- 2 Auslösestreben á 12,5 X 3,3 X 3,3 cm
- Rechteckgeflecht 240 X 80 cm
- Teichfolie 120 X 100 cm
- Kunststoff- Rattenfalle
- Holzleim, wasserfest
- 3 m Angelschnur
- Drahtkrampen 2 X 20 mm
- Holzschrauben 4 X 16 mm
- Holzschrauben 4 X 40 mm
- Holzschrauben 5 X 60 mm
- Schrauben 3,5 X 00 mm ( → Scharniere)
- Gewindestange 8 mm X 13 cm
- 6 Muttern 8 mm
- 2 Scharniere (3,5 X 6 cm)
- 1 Stück Leder oder Gummischlauch (→ Scharnier)
- 2 Ringschrauben
Werkzeug
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber, Bits
- 4, 8 und 10 mm Bohrer
- Hammer
- Fein- oder Japansäge
- Seitenschneider oder Blechschere
- Schraubzwinge
- Schleifpapier K100
- Winkel
Bauanleitung
- Zuerst markieren wir an den Kanten der langen Rahmenhölzer die Mitte. Dies machen wir auch auf der Langseite der Querstreben.
- An den beiden langen Eckhölzern schrägen wir jeweils zwei Seiten an, damit später beim Schließen der Falle, nichts klemmt.
- Im nächsten Schritt verschrauben wir den Rahmen, mit Hilfe der Schraubzwinge, den am Überstand abgeschrägten Eckhölzern. Vorbohren und Versenken schützt hier vor dem Reißen des Holzes. Zusätzlich etwas wasserfester Leim, unterstützt die Stabilität.
- Dann befestigen wir das Drahtgeflecht, mit Drahtkrampen auf den beiden „Kofferhälften“. Die untere Querstrebe schrauben wir vorher an den Markierungen, innen, bündig, mit der Unterkante in den Rahmen. Die Querstrebe der oberen Hälfte von oben auf das Drahtgeflecht und das Rahmenholz schrauben. Kontrollieren, ob die Rahmen im Winkel sind und beide Hälften zusammenpassen.
- Als nächstes runden wir eine Seite des Zuhalteholzes ab und bohren am oberen Ende, mit dem 8 mm Bohrer, mittig ein Loch durch beide Verschlusshölzer, befestigen eines provisorisch mit der Schraubzwinge und Markieren den Sitz des Loches am Zuhalteholz. Nun durchbohren wir mit dem 10er Bohrer den Zuhalter, verbinden alles mit der Gewindestange und den Muttern. Im nächsten Schritt befestigen wir die Verschlusshölzer, mit jeweils 2 Schrauben, von innen am Rahmenholz.
- Mit kleinen Dachpappenägeln oder Tackerklammern befestigen wir einen Streifen Leder oder alten Fahrradschlauch so an den beiden Auslösehölzern, dass es als Gelenk fungiert. Auf der unteren, dem Leder gegenüberliegenden Seite des Gelenks drehen wir die Ringschraube ein.
- Nun ist es an der Zeit, die beiden Kofferhälften, mit den Scharnieren zu verbinden.
- An der Rattenfalle bohren wir am Auslöser, ein Loch für die Auslöseschnur. Auf der unteren Lang- / Aussenseite des Rahmens bohren wir mittig ein 8 mm Loch. Auf der Außenseite montieren wir nun, mit Schrauben, die Rattenfalle so, dass das Loch in der Rattenfalle genau über dem Loch am Rahmen liegt. Genau gegenüber schrauben wir die zweite Ringschraube, in die andere, untere Innen-/ Langseite des Rahmens. Jetzt biegen wir uns aus einem Nagel, einen kleinen Haken, mit einer Öse daran. Nun binden wir Haken mit Angelschnur und hängen diesen in die Ringschraube. Die Schnur sollte gespannt sein und die Rattenfalle bei der leichtesten Berührung der Auslöseschnur zuschnappen.
- Mit einem weiteren Stück Angelschnur, verbinden wir den Bügel der Rattenfalle, mit der Ringschraube am Auslöseholz. Die Schnur sollte leicht gespannt sein und bei der leichtesten Berührung das Auslöseholz nach innen katapultieren und so die Falle schließen.
- Im Idealfall sollte nun das Zuhalteholz den Fallendeckel verschließen. Geht dies zu stramm müssen wir unten ein wenig Material vom Zuhalter abnehmen.
- Zuletzt nageln (Dachpappenägel) oder tackern wir noch einen Streifen Teichfolie so auf die obere Langseite des Deckels, das diese den Auslöser (Mausefalle) bedeckt und die Falle zuverlässig abdunkelt. Dabei sollte man die Teichfolie an der zu tackernden Stelle doppeln.
Tarnung
Zusätzlich kann die Falle noch mit Tarnetz oder Laub verblendet werden, um etwas besser mit seiner Umgebung zu verschmelzen und keine neugierigen Blicke auf sich zu ziehen.
Platzauswahl
Fallen auf Zwangspässen erzielen auch ohne jede Art der Beköderung hervorragende Erfolge. Wirklich bewährt hat sich die Falle in Hecken und dichtem Unterholz, wobei sich das Raubwild von vorne der Falle nähern. Wenn man sternförmig in alle Richtungen einen Lockwechsel sprüht, erhöhen sich noch die Chancen. Inhalt des mit der Blumenspritze ausgebrachten Lockstoffes: Eiweiß, warmes Wasser und Anisöl. Aber Vorsicht: Blumenspritze gleich danach mit warmen Wasser reinigen, da ansonsten das Eiweiß Leitungen und Düsen verklebt. Mit einem entsprechend langen Sicherheitsholz, kann die Falle in einer Gewöhnungsphase auf Durchlauf gestellt werden. Eine Wildkamera in der Nähe zeigt, wann es sich lohnt die Falle fängisch zu stellen.
Holzauswahl
Als Rahmenhölzer verwende ich gerade gewachsenes, kesseldruckimprägniertes- Douglasien- oder Lärchenholz. Das gibt es im Baumarkt als Terrassendielen oder Gartenkonstruktionsholz. Dort kann man sich die Teile auch gleich auf die entsprechende Länge zuschneiden lassen.
Disclaimer
Es sind die Jagd- und Tierschutz-Rechtlichen Bestimmungen und Gesetze der verschiedenen Bundesländer zu beachten.